
Eröffnung der 16. Lateinamerika-Wochen
17. outubro / 19:00 - 22:00
Die 16. Lateinamerika-Wochen in Münster laden in diesem Jahr ein, die Vielfalt Lateinamerikas intensiv zu erleben. Das Programm bietet eine bunte Mischung aus Musik, Tanz, Kunst und Kulinarik, die alle Sinne anspricht.
Die Veranstaltung ist eine Einladung, in die lebendige Kultur dieser Region einzutauchen und die Traditionen sowie aktuellen Entwicklungen Lateinamerikas hautnah zu entdecken.
Die Eröffnung startet am 17. Oktober um 19 Uhr im Versanstaltungssaal der B-Side. Neben der Vorstellung unseres diesjährigen Programms erwarten euch vielfältige Veranstaltungspunkte: Nach einem Grußwort der Vorsitzenden des Integrationsrates, Maria A. Salinas, erwartet uns Live-Musik von Romer Avendaño. Anschließend wird Ignacio Helmke (Doktorand für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Münster) einen Kurzvortrag halten über “Fotografie und Kolonialismus: Die Darstellung der Mapuche im Kontext deutscher Migration nach Chile (1850–1950)”*. Eine Vorstellung des argentinischen Tangos von Tango Pasión (Katja Usunov und Christian Salvatore Vaccaro) ist ein weiteres Highlight der Eröffnungsveranstaltung.
Wir freuen uns auf spannenden Austausch mit allen Lateinamerika-Begeisterten, und allen, die einfach Lust haben, die Vielfalt des Kontinentes kennenzulernen!
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht notwendig. Wir freuen uns über Spenden und neue Mitglieder, um diese Veranstaltungen und unseren Verein zu unterstützen.
Katja und Christian von Tango Pasión mit argentinischem Tango. © Tango Pasión
* Weitere Infos zu dem Kurzvortrag von Ignacio Helmke
Fotografie und Kolonialismus: Die Darstellung der Mapuche im Kontext deutscher Migration nach Chile (1850–1950)
Das Volk der Mapuche lebt aus einer historischen Sichtweise in Wallmapu, einem Gebiet im südlichen Zentrum der heutigen Staaten Chile und Argentinien, das sich vom Pazifik bis zum Atlantik erstreckt. Über Jahrzehnte leisteten die Mapuche Widerstand gegen den Kolonialismus des spanischen Imperiums.
Mit den lateinamerikanischen Unabhängigkeiten und der Herausbildung der Nationalstaaten wurden neue Grenzen gezogen und Territorien militärisch besetzt. Ab 1846 setzte eine Einwanderungswelle von Deutschen in den Süden Chiles ein, die sich mit den historischen Gebieten der Mapuche überschnitt. Die deutsche Einwanderung führte zu einer Situation von Kontakt und Nachbarschaft mit den Mapuche, die jedoch nicht frei von Konflikten und Spannungen war. In diesem Kontext entstanden umfangreiche Sammlungen von Objekten und Fotografien der Mapuche, die von deutschen Einwanderern und ihren Nachkommen im Süden Chiles angelegt wurden.
Der Vortrag schlägt eine Lesart dieser Materialien im Rahmen von Prozessen des Siedlungskolonialismus vor, eingebettet in den Kontext eines republikanischen Kolonialismus in Chile.